Hilfsnavigation
Zum Aktivieren des Google-Übersetzers bitte klicken. Wir möchten darauf hinweisen, dass nach der Aktivierung Daten an Google übermittelt werden.
Mehr Informationen zum Datenschutz
Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
Seiteninhalt

Die Vorgeschichte des Festungsbaus

Nachdem bereits seit 1509 Verhandlungen im Gange waren, hat Kaiser Karl V. im Jahre 1521 formell das 1324 - 1517 an das Hochstift Speyer verpfändete, 1106/08 erstmals urkundlich erwähnte und 1291 zur Reichsstadt erhobene Landau in den Elsässischen Zehnstädtebund eingefügt und somit den Grundstein für die Vauban'sche Befestigung der Stadt in den Jahren 1688-1691 gelegt. Im 16. Jahrhundert und noch bis zum „Großen Stadtbrand" von 1689 hatte Landau das Aussehen einer verwinkelten mittelalterlichen Stadt. Diese war in Form eines unregelmäßigen Rechtecks, welches von einer durch 25 Türme verstärkten Stadtmauer umschlossen wurde, in den Queichauen angelegt.


Im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges 1618-1648 besetzten im Jahre 1644 französische Truppen unter dem Kommando des Marquis d'Aumont nach vor­angegangener Belagerung Landau. Der Frieden zu Münster unterstellte die Stadt ebenso wie die übrigen Mitgliedsstädte der elsässischen Dekapolis der Schutz- und Schirmpflicht Ludwig XIV., wobei deren Zugehörigkeit zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation ausdrücklich garantiert wurde. Nach dem Prinzip „Der Stärkere wird den Vertrag schon nach seinem Ermessen auslegen" zwang Ludwig XIV. 1662 Landau und die übrigen Mitgliedsstädte der Landvogtei Hagenau in der „Hagenauer Präsentation" zu einem Treueid ihm gegenüber, nachdem die französische Besatzung bereits 1650 entsprechend den Bestimmungen des Nürnberger Exekutionstages die Stadt wieder verlassen hatte.

Nach dem Friedensschluss zu Nymwegen 1679 vollzog Ludwig XIV. mit militärischer Gewalt die endgültige Loslösung dieser Städte aus dem Reichsverband. Die 1680 in Breisach eingerichtete Réunionskammer sollte diesem Machtanspruch Frankreichs Rechtscharakter verleihen. Im gleichen Jahr erhielt Landau eine ständige französische Garnison. Zukünftig hatte die Stadt für die Bezahlung und Legierung der Offiziere aufzukommen. Der Kommandant nahm Quartier im Hördter Hof. In allen Amtsstuben verkündete das Bild Ludwig XIV. die Unterstellung Landaus unter dessen Souveränität.


Im Jahre 1681 besetzten französische Truppen die Freie Reichsstadt Straßburg, die fortan zum Königreich Frankreich gehörte. Der Festungsbaumeister Ludwigs XIV., Vauban, schickte alsbald Ingenieuroberst Tarade nach Straßburg, dessen Befestigungsanlagen auch mit Geldern aus Landau in der Folgezeit verstärkt sowie durch eine sternförmige Zitadelle erweitert wurden. Straßburg war ebenso wie die anderen Festungsstädte an der Nordostflanke Frankreichs, Hagenau (1702 durch Vauban mit einer kronwerkförmigen Zitadelle zusätzlich gesichert), Fort-Louis (1687/88 auf einer Rheininsel auf Höhe der Stadt Hagenau neuangelegt), Bitsch, Pfalzburg (1679—1685 wegen seiner strategi­schen Bedeutung — Zaberner Senke — befestigt) und Saarlouis (1680—1685 nach Plänen von Vauban und Choisy neuangelegte Festungsstadt) Teil eines ausgeklü­gelten Systems von Grenzfestungen, die die Eroberun­gen Ludwig XIV. sichern sollen. In diesen „Bund" der Festungsstädte sollte in den Jahren 1688—1691 auch die ehemalige, nunmehr zu einer französischen Garnisons­stadt herabgesunkene Reichsstadt Landau Aufnahme finden.

zurück nach oben drucken