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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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20.04.2018

Nahost-Experte Dr. Johannes Gerster spricht am 70. israelischen Unabhängigkeitstag in Landau über israelisch-palästinensischen Konflikt

Einen passenderen Zeitpunkt für die dritte Auflage der Landauer Nahost-Gesprächsreihe „Gescher – Die Brücke“ hätte es kaum geben können: Am 19. April, dem 70. israelischen Unabhängigkeitstag, sprach mit Dr. Johannes Gerster ein bekannter Nahost-Experte im Ratssaal des Rathauses zum Thema „Der israelisch-palästinensische Konflikt“. Bei seinem Besuch in Landau verurteilte der langjährige Bundestagabgeordnete und Leiter der Konrad-Adenauer-Stiftung in Israel die jüngsten Vorfälle von Antisemitismus in Deutschland sowie die Verleihung des Musikpreises ECHO an zwei Rapper mit antisemitischen Texten aufs Schärfste. „Antisemitismus, wie es ihn noch immer offen oder latent in der Welt gibt, ist ein Ungeist“, sagte Dr. Gerster.

Der Nahost-Experte besuchte zunächst gemeinsam mit Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer das Frank-Loebsche Haus mit der Ausstellung „Juden in Landau. Vom Mittelalter bis zum Holocaust“ und zeigte sich begeistert von der dortigen Erinnerungskultur. Es sei vorbildlich, wie die Stadt sich ihrer Vergangenheit stelle, so Dr. Gerster, der sich mit den Worten „Danke der Stadt Landau für dieses Haus der Begegnung mit der Geschichte, der Gegenwart und Zukunft“ ins Goldene Buch der Stadt eintrug.

Beim Abendvortrag im Ratssaal, dessen Moderation Dr. Timo Werner, Geschäftsführer des Landauer Frank-Loeb-Instituts als Mitveranstalter, übernahm, stellte Dr. Gerster seine eigenen Erfahrungen in Israel und die Geschichte des Nahost-Konflikts in den Mittelpunkt. Der frühere Bundestagsabgeordnete leitet bis heute israelisch-palästinensische Arbeitsgruppen, die mögliche Friedenslösungen suchen. Er selbst sei ein erklärter Freund des israelischen Volks, so Dr. Gerster, vertrete aber auch die Meinung, dass den Palästinensern ein eigener Staat zustehe. Unter anderem angesichts der Tatsache, dass der Nahe Osten nach dem Arabischen Frühling immer weiter zerfalle, sei die Möglichkeit eines Friedensschlusses in weite Ferne gerückt, gab der Experte zu bedenken. Jedoch, so das versöhnliche Ende seines Vortrags: „Was Deutschland und Israel nach der Shoa möglich war, nämlich die Aussöhnung beider Völker, muss auch für das israelische und das palästinensische Volk im Bereich des Möglichen liegen.“

OB Hirsch blickt zufrieden auf die jüngste Auflage der von ihm initiierten Nahost-Gesprächsreihe zurück. „Mit Dr. Johannes Gerster konnten wir einen ausgewiesenen Israel-Experten und tollen Redner gewinnen, der das Publikum mit seinem Fachwissen, seinen klaren Aussagen, seiner Erfahrung und nicht zuletzt auch mit Witz und Charme in seinen Bann zog. Ich bin überzeugt, dass die anwesenden Gäste gerade angesichts der Aktualität des Themas einen spannenden Abend erleben durften.“

Nach drei Ausgaben der gemeinsamen Reihe von Stadt und Frank-Loeb-Institut fällt die Bilanz des Stadtchefs positiv aus. „Mit dem israelischen Diplomaten Dan Asbhel, dem früheren Leiter der Heinrich-Böll-Stiftung in Ramallah, Christian Sterzing, und Dr. Johannes Gerster konnten wir drei hochkarätige Redner begrüßen, die jeweils verschiedene Aspekte des Nahost-Konflikts aufgezeigt und unterschiedliche Schwerpunkte gesetzt haben.“ Das Konzept hinter „Gescher“, keine Podiumsdiskussion anzubieten, sondern jeweils einen Gesprächspartner ausführlich zu Wort kommen zu lassen, ginge aus seiner Sicht auf, so Hirsch abschließend.

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