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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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04.06.2018

Im ältesten Gebäude der Stadt Landau: Restaurierungsarbeiten an Wandmalereien von Adolf Kessler im Galeerenturm abgeschlossen

Sie zieren die Wände im historischen Ratssaal des Landauer Rathauses und nehmen die Betrachterinnen und Betrachter mit auf eine kleine Reise durch die Landauer Stadtgeschichte: Die Gemälde des aus Godramstein stammenden Kunstmalers Adolf Kessler. Auch in Landaus ältestem Gebäude, dem Galeerenturm in der Burghofgasse, hatte sich der Maler und Grafiker im Jahr 1929 verewigt. Da die Zeit nach rund 90 Jahren aber deutliche Spuren an den Wand- und Deckengemälden hinterlassen hatte, entschied sich die Gesellschaft der Niederländter, die das Gebäude von der Stadtverwaltung gemietet hat, die Werke restaurieren zu lassen. Nach rund zwei Jahren konnten die Arbeiten jetzt abgeschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden. 

Oberbürgermeister Thomas Hirsch und Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron statteten dem ältesten Gebäude Landaus einen Besuch ab und machten sich ein Bild von den fertiggestellten Restaurationsarbeiten. „Adolf Kessler war nicht nur ein bedeutender pfälzischer Impressionist, Porträt- und Freskenmaler, dessen Werke in zahlreichen öffentlichen Gebäuden und Kirchen der Region zu sehen sind, sondern auch Ehrenbürger unseres Stadtdorfs Godramstein“, betonen Hirsch und Dr. Ingenthron. Sie seien beeindruckt von der großartigen Arbeit der Kirchenmalermeisterin Sabine Scherer, die den Malereien Kesslers wieder zu altem Glanz verholfen habe. Ihr Dank gelte dem hiesigen Verband der Niederländter um den Vorsitzenden Wilhelm Hauth für deren Initiative sowie den zahlreichen Sponsorinnen und Sponsoren für die Unterstützung des Vorhabens. 

Der Landauer Künstler Adolf Kessler wurde am 16. Mai 1890 in Godramstein geboren, erlernte in Landau den Beruf des Dekorationsmalers und besuchte anschließend die Kunstgewerbeschule und die Akademie der Bildenden Künste in München. Der Pfälzer Künstler Max Slevogt war sein Förderer. Großformatige Wand- und Altarbilder zieren noch heute zahlreiche Gebäude südpfälzischer Gemeinden. Neben dem historischen Ratssaal sowie der Friedhofshalle in Landau sind seine Fresken unter anderem in der protestantischen Kirche in Godramstein, im Hohenstaufensaal in Annweiler, im Ritterkeller in Burrweiler und sogar im Rathaus und in den Torfitwerken in Bremen zu sehen. Als Mitglied der Gesellschaft der Niederländter gestaltete Kessler vier Wände und eine Decke des heute denkmalgeschützten Galeerenturms. An seinem 65. Geburtstag wurde er zum Ehrenbürger des Landauer Stadtdorfs Godramstein ernannt. Am 8. Oktober 1974 verstarb er im Alter von 84 Jahren in Landau. 

Die Gesellschaft der Niederländter wurde vom bayerischen Reiteroffizier und Kunstmaler Ludwig von Nagel ins Leben gerufen. Vom Kasernenleben gelangweilt, gründete er 1870 eine Spaß-Gesellschaft, die sich an den Malergilden des Spätmittelalters orientierte, und traf sich fortan regelmäßig mit Gleichgesinnten, um sich unter anderem der Malerei, dem Musizieren und der Dichtkunst zu widmen. Heute zählen die Niederländter etwa 440 Mitglieder in 19 Gruppierungen, den ,,Societäten“, mit Schwerpunkt in Bayern und vereinzelten Gruppen in der Pfalz und in Bonn. Die Landauer Societät wurde im Jahr 1907 gegründet.

 

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