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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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05.04.2012

Gründung eines Memoriam-Gartens auf dem Landauer Hauptfriedhof

Alternative Bestattungsformen (Gemeinschaftsgrabfelder mit besonderer Planung) werden durch die Bevölkerung zunehmend nachgefragt. Bereits am Markt befindliche Anbieter wie  Ruheforste oder Friedwälder verzeichnen Zuwächse, die zu Lasten der kommunalen Friedhöfe gehen.
 
Friedhofkultur ist ein Spiegelbild unserer Gesellschaft. Die Bestattung hat sich durch soziale und kulturelle, weltanschauliche und religiöse Faktoren erheblich verändert. Seit Jahren findet eine Neuorientierung der Trauerkultur statt.
 
Die Stadt Landau in der Pfalz beabsichtigt deshalb auf dem Hauptfriedhof die Einrichtung eines Gemeinschaftsgrabfeldes umzusetzen. Mit dieser besonderen Grabstätte will die Stadt als Friedhofsträgerin im Konsens mit den Kirchen ihren Bürgerinnen und Bürgern Alternativen zu anonymen Grabfeldern anbieten und damit gleichzeitig einen Beitrag zum Erhalt und zur Entwicklung der Friedhofskultur leisten.
 
Ein Memoriam-Garten ist ein Gemeinschaftsgrabfeld, das die bisherigen Angebote auf traditionellen Friedhöfen ergänzt und sich durch die gärtnerisch geschlossene Gestaltung harmonisch in seine Umgebung einpasst.
 
In einem Memoriam-Garten sind sowohl Urnen-, als auch Erdbestattungen möglich. Ganz gleich, ob man eine Sargbestattung wünscht oder ein kleines Urnengrab, ob sich Partner oder Gleichgesinnte in einem Grab bestatten lassen wollen, im Memoriam-Garten soll für alle Bestattungswünsche Platz sein. Dies gilt auch für kleine Trauerrituale, wie das Ablegen von Blumen und anderen Erinnerungsstücken. In der Regel sind pro Bestattungsform mehrere Bestattungsplätze zusammengefasst.
 
Die Bepflanzung des Memoriam-Garten folgt in seiner Gestaltung nicht mehr den Einzelgrabstätten, sondern stellt eine Einheit im Sinne eines komplett gestalteten Gartens dar. Die gärtnerische Gestaltung ist somit fließend über die einzelnen Grabstätten hinweg. Der Memoriam-Garten stellt daher einen kleinen Querschnitt durch die verschiedenen Grabarten auf einem Friedhof dar.
 
In die gärtnerische Gestaltung integriert sind Wege, Sitzgelegenheiten, Wasserstellen, Kunstgegenstände etc. Besonders erwünscht ist die Verwendung regional- oder lokaltypischer Pflanzen und Materialien.
 
Der Memoriam-Garten ist jeweils vor Ort als fertiges Projekt gestaltet, d.h. der Kunde erwirbt das Nutzungsrecht für die Bestattung sowie die komplette Gestaltung und Pflege der Grabstelle. Die Abwicklung erfolgt über eine Dauergrabpflegeeinrichtung, die Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft Friedhofgärtner Genossenschaften und Treuhandstellen (ARGE) ist.
 
Durch Abschluss dieser Rahmenvereinbarung wird sichergestellt, dass bei jeweiliger Vergabe eines Nutzungsrechts eine friedhofsgärtnerische Grabpflanzung und Grabpflege für die Dauer der Pachtzeit erfolgt.
 
Dies geschieht in der Weise, dass die Genossenschaft der Friedhofgärtner im Lande Rheinland-Pfalz eG die treuhänderische Verwaltung der eingezahlten Pflegegelder übernimmt und der angeschlossene Friedhofsbetrieb die Durchführung der friedhofsgärtnerischen Arbeiten hinsichtlich der gesamten Fläche und der Gräber der Gemeinschaftsanlage gewährleistet.
 
Bei Erwerb des Nutzungsrechts wird die Grabnutzungsgebühr nach der Friedhofsgebührensatzung erhoben. Das Entgelt für eine standardisierte Grabpflege mit Rahmenpflege entrichtet der Nutzungsberechtigte aufgrund eines für jede Grabstelle abgeschlossenen Grabpflegevertrages an die Genossenschaft zur treuhänderischen Verwaltung und jährlichen Abrechnung gegenüber der beauftragten Friedhofsgärtnerei.
 
Für diese standardisierte Grabpflege konnte die Landauer Gärtnerei Ludwig Kolb gewonnen werden.
 
MEMORIAM-GARTEN® war sowohl auf der Bundesgartenschau in Schwerin als auch in Koblenz präsent und hat den Deutschen Innovationspreis Gartenbau 2009 des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz für hervorragende, beispielgebende Innovationen im Gartenbau erhalten.
 
In Berlin, Bonn, Duisberg- Waldfriedhof und Innung am Ammersee wurden beispielsweise bereits Memoriam-Gärten angelegt. Für Rheinland- Pfalz ist es das erste Projekt, was auch im Hinblick auf die Landesgartenschau 2014 Vorbildfunktion haben kann.
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