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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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08.10.2021

Ein Ort zum Sterben mit ganz viel Leben: Stationäres Hospiz in Landau feiert zweiten Geburtstag

Die allermeisten Menschen blenden das Thema Tod in ihrem Leben so lange wie möglich aus; für sie gehört er alltäglich mit dazu: Seit zwei Jahren leitet Alice Ferlinz das stationäre Hospiz in Landau. Knapp 160 Gäste zählte die Einrichtung der Diakonissen Speyer auf dem Gelände des Bethesda seitdem – Gäste, nicht Patientinnen und Patienten, das ist dem Team um Alice Ferlinz wichtig. Die 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter tun alles, um den Menschen und deren Angehörigen die letzten Tage, Wochen oder Monate so angenehm wie möglich zu gestalten. „Kein Sterben und kein Abschied sind gleich“, betont die Hospiz-Leiterin. Sie erinnert sich noch genau an den ersten Gast, der im Oktober 2019 ins Hospiz Bethesda Landau kam – sehr traurig sei der Abschied gewesen, aber gleichzeitig sehr friedvoll, erhaben und emotional. „Dieses Gefühl habe ich seitdem bei jedem neuen Gast, der zu uns kommt“, beschreibt Ferlinz ihre so schwere und gleichzeitig doch so erfüllende Aufgabe.

Den Anstoß für ein stationäres Hospiz in Landau hatte vor rund acht Jahren der heutige Oberbürgermeister Thomas Hirsch gegeben – bald war mit den Diakonissen Speyer der passende Partner gefunden. „Mein großer Dank gilt allen, die sich in den vergangenen Jahren meiner Initiative zur Schaffung dieser Einrichtung angeschlossen und mit Spenden oder Aktionen Unterstützung geleistet haben“, sagt Hirsch. „Ich freue mich über das breite Engagement, das dieses Vorhaben für Landau und die Südliche Weinstraße erst möglich gemacht hat, und bin glücklich, dass wir mit den Diakonissen Speyer einen sehr erfahrenen kirchlichen Träger für das Hospiz Bethesda Landau gefunden haben.“

Landaus Stadtchef, zugleich Vorsitzender des Fördervereins „Ein Hospiz für LD-SÜW“, macht aber auch deutlich: Die für die gesamte Region so wichtige Einrichtung konnte zwar erfolgreich aus der Taufe gehoben werden, bleibt aber auch nach zwei Jahren auf Unterstützung aus der Bevölkerung angewiesen. Denn: Hospize sind in Deutschland nicht ausfinanziert, d.h., dass jeder Träger einen bestimmen Anteil durch Spenden sicherstellen muss – nicht nur für den Bau, sondern auch für den Betrieb. Hier hofft Hirsch weiter auf die Unterstützung der Menschen aus der Südpfalz.

Das Hospiz Bethesda Landau beschäftigt neben den hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zurzeit etwa 15 ehrenamtliche Kräfte, die gemeinsam mit den Gästen malen, basteln, töpfern – oder einfach nur zuhören und da sind. Die Corona-Pandemie hat es leider sehr viel schwerer gemacht, die Türen der Einrichtung für Außenstehende zu öffnen, um zu zeigen, wie freundlich, hell und voller Leben das Hospiz ist. „Der Tag der offenen Tür gleich zu Beginn war ein sehr schönes Erlebnis, das wir aufgrund der Pandemie bislang leider nicht wiederholen konnten“, bedauert Alice Ferlinz. „Aber auch bei Besichtigungsterminen nehme ich immer wieder wahr, dass unsere Einrichtung den Menschen ein Lächeln aufs Gesicht zaubert, dass sie merken, dass ihnen hier mit ganz viel Respekt und Wärme begegnet wird und dass sie sich hier sicher und geborgen fühlen können.“

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