Darf man über das ernste Thema Demenz lachen? Unbedingt, sagen Thomas Klie, Professor für Gerontologie in Freiburg, und Cartoonist Peter Gaymann. Gemeinsam haben sie das Buch „Demensch – Für einen menschenfreundlichen Umgang mit Demenz“ herausgegeben, das Gaymanns Karikaturen mit Texten prominenter und nicht-prominenter Autorinnen und Autoren verbindet. Die Ausstellung zum Buch ist ab sofort in der Landauer Stadtbibliothek zu sehen.
Die Bibliothek zeigt die Karikaturen Gaymanns in Zusammenarbeit mit dem Forum Demenz Südliche Weinstraße-Landau. Der Zeichner fängt alltägliche Situationen mit demenzkranken Menschen ein und karikiert deren Verhalten, aber auch das ihrer Mitmenschen. Eine Karikatur zeigt beispielsweise einen Großvater und seinen Enkel, die vor dem Eiffelturm in Paris stehen. Der Opa sagt: „Kann Wien schön sein“, woraufhin der Junge entgegnet: „Opa – wir sind in Pisa“. Ergänzt wird die Ausstellung durch eine Auswahl an Ratgebern, Romanen und DVDs aus dem Bibliotheksbestand zu den Themen Demenz und Alzheimer.
Bei der Vernissage zur Ausstellung zeigten sich die Anwesenden vom warmherzigen Humor der Karikaturen begeistert. Peter Gaymann gelänge es, mit den Demenzkranken zu lachen und nicht über sie, waren sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt, des Landkreises, des Forums Demenz und der Stadtbibliothek einig. Oberbürgermeister und Sozialdezernent Thomas Hirsch begrüßte die Gäste, auch im Namen von Landrat Dietmar Seefeldt, zur Ausstellungs-Eröffnung; Landrätin a.D. Theresia Riedmaier las im Anschluss zwei Texte aus dem Buch zur Ausstellung. In „Demensch“ schreiben Betroffene, aber auch Expertinnen und Experten sowie Prominente aus Politik und Showgeschäft, darunter die frühere Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig, die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Comedian Eckart von Hirschhausen.
„Das Buch und die Ausstellung «Demensch» begegnen dem ernsten Thema Demenz mit Humor und sensibilisieren dafür, dass demenzkranke Menschen einen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben und haben sollten“, betont OB Hirsch. Gemeinsam mit Landrat Seefeldt dankt der Stadtchef den Mitgliedern des Demenz-Forums und dem Team der Stadtbibliothek für die Umsetzung der Ausstellung. Diese trüge dazu bei, dem vermeintlichen Tabu-Thema mit mehr Offenheit zu begegnen und den sorgsamen Umgang mit demenzkranken Menschen zu fördern, so Hirsch und Seefeldt.
Die Ausstellung „Demensch“ kann noch bis zum 23. März in der Stadtbibliothek besucht werden. Sie ist auch Teil der 34. Landauer Büchereitage.
