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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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23.05.2025

85 Jahre nach der Verschleppung durch die Nationalsozialisten: Gedenkstunde für Sinti und Roma aus Landau - Gedenkort am Martha-Saalfeld-Platz geplant

Die Stadt Landau und der rheinland-pfälzische Landesverband Deutscher Sinti und Roma haben jetzt gemeinsam dem Völkermord an Sinti und Roma während der NS-Zeit gedacht. Im Fokus: die Maideportationen im Jahr 1940. Am 16. Mai 1940 wurden rund 2.400 Sinti und Roma aus den westlichen Teilen des damaligen Deutschen Reiches verhaftet und verschleppt. Viele der deportierten Sinti und Roma überlebten die Ghettos und Lager der Nationalsozialisten nicht.

Anlässlich des 85. Jahrestags der Deportation versammelten sich Vertreterinnen und Vertreter der Stadt Landau, des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma sowie weitere Gäste jetzt zu einer bewegenden Gedenkstunde am Martha-Saalfeld-Platz.

In seiner Ansprache mahnte der Geschäftsführer des Landesverbands Jacques Delfeld Jr. an das historische Unrecht, das den Sinti und Roma durch die Nationalsozialisten widerfuhr. „Im kollektiven Gedächtnis der Sinti und Roma ist der 16. Mai 1940 tief eingebrannt“, betonte er bei der Gedenkstunde in der Landauer Innenstadt. Diese Maideportationen gelten als Vorläufer der späteren Massendeportationen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager.

Auch aus der Stadt Landau wurden damals Sinti und Roma verschleppt, wie Stadtarchivarin Christine Kohl-Langer bei der Gedenkstunde berichtete: Von sechs Landauer Sinti und Roma kehrten nach dem Krieg nur fünf zurück. Der 30-jährige Nikolaus Winterstein blieb verschollen und wurde später für tot erklärt.

Als Zeichen der Anerkennung und des bleibenden Erinnerns kündigt Oberbürgermeister Dominik Geißler die Planung eines dauerhaften Erinnerungsortes am Martha-Saalfeld-Platz an. Dieser soll zukünftig an das Schicksal der verschleppten Landauer Sinti und Roma erinnern – gerade auch im Kontext des damaligen Geschehens vor Ort: Im Alten Stadthaus befand sich die Polizeistation, von der aus die Verhaftungen in Landau ihren Ausgang nahmen.

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