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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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09.11.2021

»NANU?*«: Stadtmuseum holt spannende Ausstellung zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt nach Landau

Angestaubt und dröge? Das sind Museen schon lange nicht mehr – und ganz bestimmt nicht das Museum für Stadtgeschichte Landau in der Pfalz. Das beweist nun einmal mehr die Wanderausstellung „NANU?*“, die ab sofort und bis Mitte Januar in den Räumlichkeiten in der Maximilianstraße Station macht und sich mit dem bisher nur wenig erforschten Thema der sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Pfalz beschäftigt. Die Ausstellung wurde jetzt von Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron gemeinsam mit Kurator Wolfgang Kapp und Barbara Schuttpelz vom Institut für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern offiziell eröffnet.

„Unser Museum erzählt die Geschichte der Stadt Landau im Spannungsfeld zwischen Deutschland und Frankreich – mit dem Schwerpunkt auf den Themen Festung und Entfestigung“, erinnerte Kulturdezernent Dr. Ingenthron bei der Vernissage. „Wir haben aber schon früh klargemacht, dass wir Flächen für temporäre Ausstellungen freihalten möchten, und ich bin überzeugt, dass das die richtige Entscheidung war. Denn: Ein Museum muss leben, es muss sich ständig weiterentwickeln und Neues zeigen, um die Menschen immer wieder anzulocken.“ Er sei sicher, dass dies mit der neuen Wanderausstellung hervorragend gelinge, so Landaus Bürgermeister: „Eine Ausstellung zur sexuellen und geschlechtlichen Vielfalt in der Pfalz passt hervorragend zum Selbstverständnis Landaus als weltoffene Stadt.“ Dr. Ingenthron, selbst promovierter Historiker, begrüßt vor allem, dass die Ausstellung Geschichte zeitgemäß präsentiere – mit dem Schwerpunkt auf der Sozial- bzw. Alltagsgeschichte und Schlaglichtern in Form von einzelnen ergreifenden Schicksalen und spannenden Biografien.

Die Wanderausstellung „NANU?*“ ist ein gemeinsames Projekt des Historischen Vereins Zweibrücken, des Instituts für pfälzische Geschichte und Volkskunde Kaiserslautern sowie des Stadtmuseums Zweibrücken. Kuratiert wurde sie von Kulturwissenschaftler Wolfgang Knapp gemeinsam mit Historiker Dr. Christian Könne. Das namensgebende NANU war der Name einer queeren Diskothek in Kaiserslautern, die in den 1980er und 1990er Jahren Gäste aus dem gesamten südwestdeutschen Raum anzog.

Die Ausstellung besteht aus 20 großformatigen mobilen Roll-ups und erzählt die Geschichte und das Leben von lesbischen, schwulen, bisexuellen sowie trans- und intergeschlechtlichen Menschen chronologisch – von der Antike über die Verfolgung in der NS-Zeit bis zur Emanzipation und der „Ehe für alle“, ergänzt durch einzelne Biografien und Ereignisse mit dem Schwerpunkt in der Pfalz. Teil der Ausstellung sind auch ein Flyer mit Beratungs- und Anlaufstellen für queere Menschen und ein „Lexikon der kleinen Unterschiede“ mit Begriffen zur sexuellen und geschlechtlichen Identität, erhältlich als Printausgabe und via QR-Code.

Ziel der Wanderausstellung ist es, durch Wissensvermittlung und Aufklärung Akzeptanz zu schaffen. Denn auch wenn der menschenverachtende Paragraf 175, der männliche Homosexualität unter Strafe stellte, mittlerweile längst abgeschafft sei und es seit 2017 die „Ehe für alle“ gebe, existierten bis heute Vorurteile und unrealistische Vorstellungen vom Leben lesbischer, schwuler, bisexueller sowie trans- und intergeschlechtlicher Menschen, machen die Organisatorinnen und Organisatoren deutlich.

Das Museum für Stadtgeschichte Landau in der Pfalz ist montags bis mittwochs von 8:30 bis 12 Uhr und von 14 bis 16 Uhr, donnerstags von 8:30 Uhr bis 18 Uhr sowie an jedem ersten und dritten Sonntag im Monat von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Die Wanderausstellung „NANU?* Geschlechtliche Vielfalt in der Pfalz. Gestern und heute.“ ist bis zum 16. Januar immer zu den Öffnungszeiten zu sehen.

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