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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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30.01.2023

»Der wichtigste Gedenktag, den wir haben«: Landau erinnert an Holocaust-Opfer

Gegen das Vergessen: Auch in diesem Jahr gedachten der Verein für Volksbildung und Jugendpflege, die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz und die Stadt Landau am Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz der vielen Opfer des NS-Schreckensregimes. Der Tag wird in Deutschland seit 1996, international seit 2005 als Holocaust-Gedenktag begangen. In Landau fand eine Gedenkveranstaltung in der Trauerhalle des Hauptfriedhofs mit anschließender Kranzniederlegung statt. 

Oberbürgermeister Dr. Dominik Geißler fand deutliche Worte: „Der Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus ist der wichtigste Gedenktag, den wir haben. Es erfüllt mich mit Scham, wenn ich die Berichte von Holocaust-Überlebenden lese oder höre. Zu viele Menschen haben damals weggeschaut und diesen Fehler dürfen wir heute nicht wiederholen. Wir dürfen nicht wegschauen, wenn Minderheiten ausgegrenzt werden.“ Mit Blick auf den Brecht-Satz „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch“ sagte Dominik Geißler: „Zu viele äußern heute wieder rechtes Gedankengut. Eine Partei wie die AfD, die mit Blick auf den Holocaust von „Schuldkult“ spricht, darf niemals an die Macht kommen. Wir sind eine starke Gesellschaft und müssen das auch bleiben, müssen uns solchen Äußerungen entschieden entgegenstellen.“ In diesem Zusammenhang forderte der Landauer OB auch den Parteiausschluss des ehemaligen Verfassungschefs Hans-Georg Maaßen aus der CDU.

Die Gedenkveranstaltung auf dem Hauptfriedhof wird seit Jahren vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit Pfalz veranstaltet; die Stadt Landau unterstützt.

Neben OB Dominik Geißler sprach auch Prof. Dr. Wolfgang Pauly, der Vorsitzende und Geschäftsführer der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit. Schülerinnen und Schüler des Eduard-Spranger-Gymnasiums lasen aus „Adressat unbekannt“ von Kathrine Kressmann Taylor, einem Briefroman aus dem Jahr 1938 über das Ende einer Freundschaft zweier deutsch-amerikanischer Geschäftsleute zu Beginn der NS-Herrschaft, und „Sprache und Sein” von Kübra Gümüşay, einem Sachbuch, das beschreibt, wie Sprache unser Denken prägt und unsere Politik bestimmt. Elisabeth Morawietz und Sigrid Weyers vom Verein für Volksbildung und Jugendpflege trugen „Die Todesfuge” von Paul Celan vor. Die musikalische Begleitung der Veranstaltung übernahm Bezirkskantorin Anna Linß an der Orgel.

Die Stadt Landau dankt allen Veranstalterinnen und Veranstaltern sowie Akteurinnen und Akteuren.

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