Der in der Gründerzeit errichtete, axial konzipierte Landauer Schlachthof wurde im Jahr 1992 stillgelegt. Für dieses innerstädtische und durch umgebende Wohn- und Gewerbenutzungen geprägte 2,5 Hektar große Areal wurde 1993 eine städtebauliche Konzeption vom Büro Ost-End-106 entwickelt und diese 1994 vom städtischen Bauamt zu einem städtebaulichen Rahmenplan konkretisiert.
Ziel ist eine der innerstädtischen Lage entsprechende Gebietsentwicklung mit Wohnnutzungen, Sondernutzungen (z.B. Hotel, Handel, Gastronomie) und Stadtbibliothek. Besondere Aufenthaltsqualitäten sollen durch die Gestaltung eines öffentlichen Platzes entstehen.
Neben Direktorenhaus und Wasserturm, für den eine Sanierung und denkmalgerechte Erweiterung auf dem konzipierten öffentlichen Platz angestrebt wird, blieb auch die mehrschiffige, basilikal gestaffelte Schlachthalle vom Abriss verschont.
1996 bis 1998 wurde die ehemalige Schlachthalle für die Nutzung als Stadtbibliothek von Lamott Architekten großzügig umgebaut und zum Queich-Flüsschen erweitert.
Bedingt durch die Niederlegung des früheren flachen Verbindungsbaus zum Turm wird für die Halle eine Schaufassade notwendig, die als formal eigenständige, unterschiedliche Gebäudeteile zusammenfassende Stahl-Glas-Front mit horizontalen Holzlamellen errichtet wird.
Der außen konzipierte, klar lesbare Kontrast zwischen Alt und Neu, der sich auf Material, Konstruktion und Form bezieht, setzt sich im Inneren konsequent fort. Die mit dem Umnutzungsgrad zwangsläufig verbundenen An- und Einbauten werden in moderner Form dem historischen Bestand gegenübergestellt.
Einhergehend mit der Gestaltung des öffentlichen Platzes wird eine denkmalgerechte Umnutzung des Wasserturmes für (teil-)öffentliche Nutzungen angestrebt. Das 2006 ausgeschriebene Qualifizierungsverfahren im Rahmen Stadtumbau östliche Innenstadt konnte das Büro Hauss-Architektur+Graphik, Haßloch zusammen mit dem Investor Dupré, Speyer, für sich entscheiden. Eine Realisierung steht bislang noch aus.
Bauherr: Karl und Edith Fix-Stiftung, Landau
Architekten: Lamott Architekten, Stuttgart/Landau
BFG (neu und alt): 1780 Quadratmeter
HNF: 1170 Quadratmeter
Medieneinheiten: etwa 75.000