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Rathaus 2 © Rolf H. Epple Stadt Landau
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30.01.2018

Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz: Stadt Landau gedenkt Opfern der NS-Diktatur

Gegen das Vergessen: In der Kapelle des Landauer Hauptfriedhofs fand am Samstag, 27. Januar, eine Gedenkfeier anlässlich des 73. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz statt. Der Jahrestag der Befreiung wird in Deutschland seit 1996, international seit 2005 als Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus begangen. Die Stadt Landau veranstaltet gemeinsam mit dem Verein für Volksbildung und Jugendpflege und der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit jährlich eine Gedenkstunde.

„Wehret den Anfängen“, mahnte Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron, der im Namen des Stadtvorstands bei der Gedenkfeier sprach. „Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus dürfen in Landau und nirgendwo sonst Platz haben. Das muss eine der Lehren aus dieser furchtbaren Zeit sein, in der auch zahlreiche Landauerinnen und Landauer jüdischen Glaubens vertrieben oder ermordet worden sind. Lebten im Jahr 1933 noch rund 600 Jüdinnen und Juden in Landau, waren es zu Kriegsende nur noch fünf“, so Dr. Ingenthron, und weiter: „Die Vergangenheit ist uns Verpflichtung, für eine offene, tolerante und pluralistische Gesellschaft einzustehen und aus der Schreckenszeit zu lernen.“

An die einführenden Worte des Bürgermeisters schloss sich eine Lesung der Theatergruppe des Eduard-Spranger-Gymnasiums an. Die Schülerinnen und Schüler lasen Ausschnitte aus dem Buch „Einmal“ von Morris Gleitzman, einem der bekanntesten Kinder- und Jugendbuchautoren Australiens. Inspiriert vom Wirken des im KZ Treblinka ermordeten Kinderbuchautors und Pädagogen Janusz Korczak und von Dokumenten aus der Zeit des Holocaust erzählt Gleitzman von der Judenverfolgung in Polen. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch Clemens Kerner an der Orgel. Für die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit sprach Prof. Dr. Wolfgang Pauly, der die Anwesenden am Ende seiner Ansprache dazu aufforderte, im Alltag gegen Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus aufzustehen, um dafür zu sorgen, dass sich die Gräuel der NS-Diktatur nicht wiederholten. Im Anschluss an die Veranstaltung in der Kapelle legten Dr. Ingenthron und Prof. Dr. Pauly am Holocaust-Gedenkstein einen Kranz nieder. Die Mitglieder des Vereins für Volksbildung und Jugendpflege lasen dazu Paul Celans Gedicht „Die Todesfuge“.

Bürgermeister Dr. Ingenthron dankt allen Beteiligten, die die Gedenkfeier so würdevoll gestaltet hätten. „Die Landauerinnen und Landauer haben ein Zeichen gesetzt und derjenigen gedacht, die während der Jahre der nationalsozialistischen Terrorherrschaft Heimat und Leben verloren haben“, betont er. Sein Dank gelte aber auch den Mitgliedern der Linksjugend Landau/Südliche Weinstraße, die am Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus aus eigenem Antrieb die Stolpersteine im Landauer Stadtgebiet gereinigt hatten. „Ein beachtenswertes Zeichen und ein Engagement, das Anerkennung und Respekt verdient“, so Dr. Ingenthron.

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