Marie Strieffler wählte als junge Frau einen Lebensweg, der in den 1930er Jahren keineswegs selbstverständlich war. Sie entschied sich für ein Studium an der Akademie und für die Kunst als Profession – trotz aller Vorbehalte und Vorurteile, denen sich Künstlerinnen so häufig ausgesetzt sahen. Ihren 100. Geburtstag hätte Marie Strieffler in diesem Jahr feiern können – aus diesem Anlass präsentiert der Verein Strieffler-Haus der Künste drei Künstlerinnen aus drei Regionen und drei Generationen. Zum Teil eigens für diese Ausstellung geschaffene Werke der Künstlerinnen Nicole Bellaire, Ulrike Oeter und Anja Schindler werden nun bis einschließlich 29. Oktober in den Räumlichkeiten in der Löhlstraße zu sehen sein.
Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron begrüßte die zahlreichen Besucherinnen und Besucher der Vernissage am 17. September und zeigte sich angetan von der Auswahl an Werken, die nun für fünf Wochen im Strieffler-Haus zu betrachten sind. „Seit Anfang dieses Jahres feiern wir auf vielfältige Weise den 100. Geburtstag einer herausragenden Künstlerin und einer außergewöhnlichen Frau, die sich um unsere Stadt verdient gemacht hat und auch auch 30 Jahre nach ihrem Tod, in einer Weise präsent ist, wie es nur wenigen verstorbenen Persönlichkeiten vergönnt ist“, betonte Dr. Ingenthron. „Wir dürfen bereits jetzt auf ein überaus ertragreiches Jubiläumsjahr mit einer hohen öffentlichen Aufmerksamkeit zurückblicken – angefangen von den beiden großartigen Ausstellungen, die in diesem Jahr im Strieffler-Haus schon zu sehen waren über die Verzeichnung des Nachlasses von Heinrich und Marie bis hin zu der aktuellen Ausstellung «Frauenzimmer».“ Sein ausdrücklicher Dank gelte den drei Künstlerinnen und der Kuratorin Sigrid Weyers, die diese wunderbare Ausstellung zum Abschluss des Jubiläumsjahrs ermöglicht hätten.
„Ohne den so rührigen Verein Strieffler Haus der Künste unter seinem Vorsitzenden Professor Christoph Zuschlag wäre diese traditionsreiche Adresse von Geist und Kultur nicht mehr dieser Publikumsmagnet und diese künstlerische Visitenkarte, die das Haus für Landau und die Region darstellt“, so der Kulturdezernent in seinem Fazit. Er sei fest davon überzeugt, dass sich der Verein auch weiterhin mit so viel Engagement für die Nutzung des Hauses im Sinne Marie Striefflers einbringe – als lebendigem Ort der Kunst und des Austauschs.
Ulrike Oeter (Rösrath/Köln, geboren 1948) bevorzugt Papier und Textilen für ihre bewegten und bewegenden Skulpturen.
Anja Schindler (Klotten/Mosel, geboren 1963) wählt vor allem Themen im Schnittpunkt von Naturwissenschaft und Kunst.
Nicole Bellaire (Landau, geboren 1972) stellt die Ästhetik und die Zerbrechlichkeit der Natur ins Zentrum ihrer Arbeiten.
Die Ausstellung ist bis einschließlich 29. Oktober jeweils freitags, samstags und sonntags zwischen 14 und 17 Uhr für das Publikum zugänglich.
